Am Freitagabend wurden in Köln die Gewinner des Deutschen Fernsehpreises geehrt. Mit dabei: TV-Legende Thomas Gottschalk. Der 67-Jährige erhielt einen Ehrenpreis, nahm die Auszeichnung im Kölner Palladium persönlich entgegen. Anschließend feierte er mit Kollegen, ließ sich gut gelaunt mit seiner Trophäe ablichten. Doch die Feier scheint ihm zu Kopf gestiegen zu sein.
Am Samstagnachmittag um 16.37 Uhr verfasste Gottschalk eine fragwürdige Mitteilung auf Twitter, die seitdem für Aufregung sorgt. "Hab meine DNA aufschlüsseln lassen. Afrika war ja klar. Aber über 50 Prozent Osteuropäer! Deswegen hab ich als Kind so geklaut", schrieb Gottschalk auf dem Nachrichtendienst.
Thomas Gottschalks wird Rassismus vorgeworfen
Offenbar wollte Gottschalk besonders witzig sein. Doch seine Mitteilung kann als Rassismus verstanden werden. Kritiker werfen ihm vor, er bestätige damit indirekt das Vorurteil gegenüber Osteuropäern, diese würden häufiger klauen als andere Gruppen.
"Was für ein dämlicher, dummer, xenophober Witz", kommentierte eine Nutzerin auf Twitter. Ein anderer fragte: "Rassismus muss schon so richtig salonfähig sein, wenn selbst der Gottschalk auf den Zug aufspringt. Bisschen beim allgemeinen Wutbürger anbiedern? Oder nur ein Humorverständnis aus dem Kulmbach der 50er?"
Wie kam Gottschalk zu seiner DNA-Analyse?
Offenbar verwendete der langjährige "Wetten, dass ..?"-Moderator ein Online-Tool, das angeblich die eigene Abstammung nach ethnischen Gruppen und geographischen Regionen aufschlüsselt. Die Zuverlässigkeit dieser Art der Ahnenforschung ist umstritten und - je nach Machart - meist pure Spielerei.
Bislang hat sich Gottschalk nicht zu seinem Scherz geäußert. Gelöscht hat er ihn auch nicht. Der Tweet ist nach wie vor auffindbar. Am Samstagabend verfasste Gottschalk eine neue Mitteilung. "Ich dirigiere jetzt gleich 'Madame Butterfly' in München", schrieb er. Noch so ein Scherz. Diesmal ein harmloser.